Um wettbewerbsfähig zu sein, benötigt jede Organisation die Aufmerksamkeit der Personen, die sie als Kunden gewinnen möchte. Die Wahrnehmung der Organisationen in der Öffentlichkeit wird dabei durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst. Neben eigenen Marketingaktivitäten, mit denen die externe Wahrnehmung gesteuert werden soll, ist auch die Einstellung von einzelnen Personen gegenüber den Anbietern relevant, da Individuen mit ihrem eigenen Umfeld interagieren und somit auch in der Lage sind, die Wahrnehmung zu verändern. Es stellt sich die Frage, ob somit nicht jeder Mensch auf eine gewisse Art im Marketingbereich tätig ist. Im Rahmen dieses Posts soll betrachtet werden, wie einzelne Personen die Wahrnehmung von verschiedenen Organisationen beeinflussen können, warum das Marketing im aktuellen Wettbewerb und Marktumfeld so wichtig ist und welche Charakteristika eine explizite Marketingtätigkeit auszeichnen.
Disclaimer
Alle Inhalte und Aussagen innerhalb der Blog Posts sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und wenn möglich wertfrei dargestellt. Sofern Quellen verwendet werden, sind diese angegeben. Trotzdem weisen wir explizit darauf hin, dass die Inhalte nicht als Fakten verstanden werden sollen, sondern lediglich als Anregung und Denkanstoß für die eigene Recherche der Leserinnen und Leser dienen. Wir übernehmen keinerlei Gewähr für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der dargestellten Inhalte.
Ein zentraler Aufgabenbereich des Marketings ist die Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern, wobei Marketing und Public Relations (PR) dabei nicht als Synonym verwendet werden sollten. Während PR eher auf einen Informationsaustausch bzw. Informationstransfer ausgelegt ist, ist es die Aufgabe von Marketern, die Wahrnehmung der Organisation in der Öffentlichkeit zu steuern und zu verbessern. Dazu gehört beispielsweise auch die Kommunikation mit potentiellen Kunden und Partnern. Gerade die Kundenakquise wird zunehmend schwieriger, da Konsumentscheidung kaum noch ortsgebunden getroffen werden, sondern stattdessen im Internet erfolgen. Die geografische Nähe zu den Kunden ist somit unter Umständen nicht länger ein zentraler Erfolgsfaktor für die Organisationen.
Im Bereich des Online-Handels besteht ein extremer Wettbewerb um die Aufmerksamkeit von Kunden, die sich beim Online-Shopping mit einem nahezu grenzenlosen Angebot konfrontiert sehen. Die Herausforderung für Marketer ist es, die Aufmerksamkeit der Konsumenten auf die jeweilige Organisation und ihr spezifisches Angebot zu lenken, damit die Konsumenten nicht auf die Substitute der Konkurrenz zurückgreifen. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass Menschen in Bezug auf ihre Kaufentscheidungen jedoch eher den Erfahrungen von anderen Menschen vertrauen, anstatt sich von der Werbung überzeugen zu lassen. Viele Online-Händler legen daher einen starken Fokus auf Kundenrezensionen oder andere Formen des Kundenfeedbacks, um die Kaufbereitschaft zu erhöhen. Derartige Kundenerfahrungen sind in der Regel ein zentraler Bestandteil von Online-Shops und können im Rahmen des Kaufprozesses berücksichtigt werden.
Neben der Akquise von neuen Kunden ist auch die Pflege von Kundenbeziehungen ein wichtiger Bestandteil des Marketings. Loyale und zufriedene Kunden, die sich der Organisation emotional verbunden fühlen, können die öffentliche Wahrnehmung der Organisation verbessern, wenn sie ihre positiven Erfahrungen mit anderen Personen teilen. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Kunden, sondern auch für die Organisationsmitglieder. Zufriedene Mitarbeiter, die sich abseits von ihrem Arbeitsplatz positiv über die Organisation äußern, agieren wie eine Art Markenbotschafter, ohne dass die Organisation sie dafür direkt entlohnt. Wenn es eine Organisation schafft, dass die bestehenden Kunden sowie die eigenen Mitarbeiter derartig zufrieden sind, dass sie ohne einen expliziten Anreiz positiv in ihrem Umfeld über die Organisation berichten, dann kann dies zu einem signifikanten Rückgang der Marketingausgaben führen.
Viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, wie viele Aspekte ihres täglichen Verhaltens sich dem Marketingbereich zuordnen lassen. Hinsichtlich der Frage, ob jeder Mensch ein Marketer ist, könnte man argumentieren, dass jegliche Kommunikation mit anderen Menschen bezüglich Dienstleistungen, Produkten oder auch Organisationen als Marketingaktivität verstanden werden könnte. Positive Äußerungen könnten so die Einstellung gegenüber Organisationen und ihrem Angebot verbessern, während negative Äußerungen sie verschlechtern könnten. Dabei kommunizieren Individuen nicht nur in Form von Gesprächen mit ihren Familien, Freunden oder Bekannten. Immer mehr Menschen interagieren beispielsweise in sozialen Netzwerken mit Organisationen, teilen oder liken deren Inhalte und äußern ihre Meinung gegenüber anderen Internetnutzern. Somit sind Individuen nicht nur für eine veränderte Wahrnehmung verantwortlich, sondern lenken gleichzeitig auch Aufmerksamkeit auf ausgewählte Organisationen. Die Lenkung der Aufmerksamkeit kann auch unbewusst erfolgen, wenn beispielsweise Marken zur Schau gestellt werden. Dies können zum Beispiel Smartphones oder Laptops von bestimmten Herstellern sein oder auch die Kleidung, die man trägt. Auch wenn es immer wieder Personen gibt, die aufgrund ihrer Bekanntheit vergütet werden, um bestimmte Produkte zu verwenden bzw. zu präsentieren, leistet der Großteil der Bevölkerung bei der Darstellung von Marken im Alltag einen vergleichbaren Dienst, ohne dafür finanziell kompensiert zu werden. Man könnte somit sagen, dass Menschen jedes Mal als Marketer agieren, wenn sie sich gegenüber anderen Personen über Organisationen äußern oder Marken zur Schau stellen.
Auch wenn jeder Mensch, der in irgendeiner Form mit anderen interagiert, potentiell die Wahrnehmung von Organisationen und die persönliche Meinung beeinflusst, ist hier auch anzumerken, dass dies nicht dazu führt, dass die Fragestellung dieses Posts ausdrücklich mit „ja“ beantwortet werden muss. Die meisten Menschen haben lediglich einen (verhältnismäßig) geringen Einflussbereich. Nur wenige Personen haben die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Ressourcen, um die allgemeine Wahrnehmung zu beeinflussen und nachhaltig zu verändern. Gute Marketer sind in der Lage, die Aufmerksamkeit vieler Konsumenten auf bestimmte Organisationen oder Produkte und Dienstleistungen zu lenken und legen dabei den Fokus immer auf den individuellen Nutzen für die Kunden, statt diese mit manipulativen Methoden zu Kaufentscheidungen zu bewegen. Die Aussage, dass jeder Mensch ein Marketer ist, ist zwar im Ansatz korrekt, lässt jedoch den nötigen Respekt für diesen herausfordernden Beruf vermissen. Gute Marketer sind nicht nur für die Organisationen, die sie beauftragen, wichtig, sondern auch für die Bevölkerung, da sie einen maßgeblichen Anteil daran haben, dass Menschen mit spezifischen Bedürfnissen oder Problemen die Produkte oder Dienstleistungen erhalten, nach denen sie suchen.
Die Frage, ob jeder Mensch ein Marketer ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt die Antwort von der jeweiligen Betrachtung ab. Es ist unbestritten, dass jeder Mensch mit seinem eigenen Verhalten im Alltag in der Lage ist, die Wahrnehmung von Organisationen und die Meinung zu diesen Organisationen innerhalb des eigenen Einflussbereichs zu verändern. Zudem können Individuen bewusst oder auch unbewusst Aufmerksamkeit auf bestimmte Marken und Hersteller lenken. Wenn es jedoch darum geht, ob jeder Mensch im Marketingbereich tätig ist, dann sollten an dieser Stelle immer auch der Wert guter Marketer sowie die spezifischen Herausforderungen dieser beruflichen Tätigkeit anerkannt werden. Nur wenige Personen sind in der Lage, über ihr direktes Umfeld hinaus Einfluss zu nehmen und eine nachhaltige Veränderung hervorzurufen.